> Oorlogsdagboek

Kriegs Tagesbuch von Joseph Bukkens

Boekomslag

Joseph Bukkens, einer der Agenten vom Englandspiel, hat neben einem Tagebuch auch zwei Fotobücher hinterlassen. Hieraus ist ein Buch zusammengesetzt worden, das noch um neue Fakten aus Erkundungszügen in mehreren Orten und Archiven erweitert wurde.

Er ging nach England, Fliegerausbildung in Surabaja, zurück über die Vereinigten Staaten, Kanada, Island und Schottland; danach Flüge nach den Niederlanden und nach Norwegen; Ausbildung zum Geheimagenten, Englandspiel, SD, Abwehr, Haaren, Assen, Rawicz und schließlich findet er den Tod in Mauthausen.

Erst vor ein paar Jahren entdeckte ich obengenanntes Tagebuch und die Fotobücher meines Onkels. Als ich das Tagebuch gelesen hatte und begriff dass mein Onkel Sjef einer von den Agenten des berüchtigten Englandspiels war, wollte ich mehr darüber wissen. Es zeigte sich schon bald dass diese Geschichte noch immer von einem Netz der Geheimhaltung umwoben ist. Schon bald fand ich in den den verschiedenen angesammelten Büchern Andeutungen über den weiteren Verlauf von meines Onkels Gefangenschaft. Nach seiner Festnahme hat er in Haaren gesessen. Danach abtransportiert nach Assen und später nach einem Gefängnis in Rawicz in Polen. Letztendlich hat man ihn in Mauthausen umgebracht.Um all diese Angaben nicht für die Familie verlorengehen zu lassen, habe ich mich entschlossen alles festzulegen und die Bücher in einer kleinen Bibliothek beisammenzuhalten. Diese Bücher können später von anderen benutzt werden um so diese Geschichte weiter zu vervollständigen.

Bis 2031 werden jedes Jahr vom nationalen Archiv in London (The National Archive) wieder neue Archivstücke freigegeben werden. Mein Erkundungszug führte mich zu verschiedenen Menschen in verschiedenen Ländern über Briefe, Telefon und Email. Länder wie die Niederlande, Deutschland, Frankreich, England, Norwegen, Nordirland und Polen sind Forschungsgegenstand gewesen.
Viele persönliche Gespräche hatten zum Zweck mehr Einsicht zu bekommen und Informationen zu sammeln und diese festzulegen. Besuche im Archiv in Poznan und imGefängnis in Rawicz (Polen)haben dazu beigetragen Akten zu finden die hier noch unbekannt waren.Auch mein Besuch im TNA-archiv in Kew, London, wo die benötigte Information über die Geheimoperationen verfügbar ist, hat es weiter komplettiert.

Das Ergebnis ist ein Buch, in das das Tagebuch integral aufgenommen wurde, ergänzt mit einer Fotoauswahl aus beiden Fotobüchern. Einige davon sehen Sie zum Beispiel auf der Seite von Joseph Bukkens.

Der zweite Teil des Buches besteht aus den Beschreibungen von verschiedenen Erkundungszügen und Forschungen im In- und Ausland; darin sind viele Fotos und Dokumente von den Aktivitäten verarbeitet. Auch der einschlägigen Literatur ist mit Hilfe von Zusammenfassungen und Buchrezensionen Aufmerksamkeit gewidmet. Im Buch findet sich ein Index von jedem der Teile.
Da es nicht erwünscht und auch unmöglich war alle Fotos und Akten die sich auf das Thema beziehen aufzunehmen, sind die neben dem Buch auf CD-ROM erhältlich, so dass sie auch anderen bei weiteren Untersuchungen dienen können.

Das Buch kann man bestellen dadurch dass man € 18,00 (Buch € 15,00; Versandkosten € 3,00), überweist auf Konto 306040 auf den Namen A.Wijnen in Ede (Versandadresse für die Niederlande).
Schicken Sie für alle Fälle auch ein Email mit Namen, Adresse und Wohnort. Dann weiss ich ganz bestimmt wohin das Buch geschickt werden muss. Da geht ab und zu etwas schief durch unvollständige Angaben.

Es ist auch erhältlich im Buchladen: € 17,95 (ISBN 909015745X)

Was sich in England abspielte kann man rekonstruieren aus seinem Tagebuch und aus den Dokumenten die z.Z. in den Archiven verfügbar sind. Beachten Sie: Nur die Dokumente die in das von den Briten wiedergegebene Spiel passen.

Willkürliches aus seinem Tagebuch:

20.Januar 1942.
Sollten heute zum ersten Mal nach Manchester gehen zum Springen. Fand nicht statt. Auch morgen nicht.Uns wurde heute nachmittag gefragt, ob wir Bedenken dagegen hatten mit dem Schiff hinübergefahren zu werden und zwar in etwa 4 Tagen. Durften aber vorläufig dem Derksema nichts davon sagen.
De Jongh und ich haben uns nun mal entschlossen den Intrigen von verschiedenen Seiten ein Ende zu machen mal mit offenen Karten zu spielen.

21. Januar 1942.
Haben zunächst mit Hauptmann Derksema über die Sache gesprochen.Gehen ganz normal zu der Besprechung, die am Chester Square gehalten wird. Treffen da u.a. Hazelhoff Roelfsema und Krediet, die schon mehrere Male mit dem Speedboat zu der anderen Seite gefahren waren. Die Sache kommt zur Sprache. Jetzt hören wir was der Plan beinhaltet: Abgesetzt zu werden zwischen Scheveningen und Katwijk. Auf die Frage, ob Derksema schon etwas davon wisse, wird verneinend geantwortet, worauf de Jonghe und ich die weitere Besprechung lieber hinausschieben und also auch beenden. .

22. Januar 1942.
Höre dass Seymour mich wird springen lassen. Mache das nicht bevor alles nun mal gründlich geregelt ist. Gebe diesen Grund denn auch an. .

23. Januar 1942 Freitag.
Nachmittags zu Oberst de Bruijne von den "Mariniers" bestellt, der Leiter des Zentraldienstes werden wird. Bekomme den Eindruck dass hier ein anderer hinter der Szene aktiv ist um die Sache in die Hände zu kriegen. Oberst de Bruijne selber gibt sich sehr aktiv. Auch noch eine Besprechung mit Seijmour und Hauptmann Derksema. .

24.Januar 1942 Samstag.
Morgens bei Seijmour die Pässe eingeliefert. Versprach mir dass uns wenigstens eine Woche zuvor Bescheid gesagt werden sollte. Aber....wir werden schon um eins irgendwo herbestellt, wo Hauptmann Rabagliatti uns mitteilt dass wir doch mit dem Flugzeug reisen können......dass wir - wenn wir wollen - schon am nächsten Montag abreisen können......Wir entschliessen uns für den nächsten Mittwoch. Der Ort wird uns mitgeteilt, aber..........wieder dürfen wir Derksema nichts sagen......... .

25.Januar 1942.
Gestern abend und heute morgen noch mal gründlich daruber nachgedacht, was doch der Grund sein möge für die Geheimnistuerei..... und warum Rabagliatti es plötzlich so eilig hat. Entschliesse mich diese Mondperiode nicht zu gehen und bespreche das mit de Jonge. .

26.Januar 1942.
Habe Derksema und Hauptmann Rabagliatti meinen Entschluss mitgeteilt. .

27.Januar 1942.
Bekomme von de Jonghe zu hören, dass der Hauptmann mich nicht mehr will, obwohl ich mich noch immer nicht zurückgezogen habe und dass er einen anderen Partner sucht um doch noch diesen Monat hingehen zu können. .

28.Januar 1942.
Habe einen Termin mit Rabagliatti für nächsten Montag 10:15 Uhr. Bin inzwischen auch noch bei de Bruijne gewesen, der m.E. zwar fleissig ist, aber von der Sache nicht viel weiss. .

Montag, 2. Februar 1942.
Treffe Rabagliatti um 10.15 Uhr. Kurz und sachlich: ich werde fallen gelassen und mir wird gesagt, dass ich eigentlich zu viel wisse. Zuerst zu Derksema, der nicht daheim ist. Im Hauptquartier werde ich unverzüglich zu "Personal" gebracht, wo ich eine Versetzung nach Leuchars bekomme. .

Dienstag, 3. Februar 1942.
Derksema wird meinen Fall mit dem Prinzen besprechen, der sehr böse zu sein scheint und von all diesen Änderungen nichts weiss.
Abends Ausgang mit ihm und Steengracht und Wolters.

Mittwoch, 4. Februar 1942.
De Jonghe wird mit seinem neuen Partner bekannt gemacht. Man will ihn bald versetzen. Der Prinz wolle sich für mich ins Zeug legen. .

Bis soweit sein Tagebuch

Bladzijde uit zijn dagboek

In dem "Nationaal Archief" in Den Haag befindet sich folgender Brief:

D/MJ London, 23rd January 1942

Dear Colonel Rabagliatti,

In reply to your letter of 22.1.42 concerning MORRIS´s and KOWLY´s departure I would inform you that principally I have no objections to their going by boat.
I cannot, however, definitely agree before I have fully informed of the organisation of this means of transport.
By separating MORRIS and KNOWLY from Captain BROEKMAN the latter might be left out without means of communication, as MORRIS is also going to act as a W.O.
Consequently I think it is necessary for Capt. BROEKMAN to go by the same boat, and I would request you first of all to inform me fully about the transport.
I have sent you the list of duties which they received from us, and I should be glad if you would let me have a list of the duties which you discussed with them.
Yours sincerely,

Dieser Brief ist wahrscheinlich von Derksema unterschrieben worden, denn auch folgender Brief ist vorhanden:

War Office
(Room 055A.,)
S.W.1.
27 January, 1942

My Dear Derksema,

With reference to your letter No.1622/1574 of 23 rd January, I regret to have to inform you that, through unwillingness on the part of one of the persons concerned, this operation has had to be cancelled.

Yours sincerely,
wg Rabagliati

Captain Derksema,
82, Eaton Square,
S.W. 1.

Drei Wochen später schreibt Joseph in sein Tagebuch:

25. Februar 1942
Mir wird mitgeteilt, ich solle morgen nach London zu Hauptmann de Bruijne kommen .

26. Februar 1942
Mit dem Flugzeug nach London,wo wir um etwa halb zwölf ankommen. Nach einem Lunch in dem chinesischen Restaurant gegen halb drei mit Schaper zum H.Q. Da wird mir von Hauptmann de Bruijne vorgeschlagen mit Broekman mitzugehen, der mich in die Hände des Leiters der Organisation in Holland "abliefern" wird. Da ich nie positive Gefühle für Broekman gehabt habe und das auch sage, wird die Besprechung sofort vom Hauptmann abgebrochen: ich kann wieder zurückgehen. (Fett von mir. AW)

Bis soweit wieder sein Tagebuch. Er reist dann wieder zurück nach Leuchars, in Schottland, wo er seinen Standort hat.
Letztendlich wird er zum dritten mal gefragt; dann geht er - als Telegrafist - mit Jambroes. Er ist nun also für SOE gegangen, hat aber seine Ausbilbung nicht unter der Aufsicht von SOE gemacht; dadurch fehlt von ihm jede Akte in den Beständen von SOE.